„Aus dem ländlichen Dorfleben“
Ausstellung zieht mehr als 500 Besucher an
Bericht von Martin Noormann
Sillenstede – Fast ganz im Zeichen seiner Tradition und Geschichte stand der Ort Sillenstede am Wochenende. Der Chronikkreis hatte für ein interessantes Programm gesorgt. Die Eröffnung der jährlichen Ausstellung ist für den Kreis seit langer Zeit der Höhepunkt der heimatkundlichen Tätigkeit. Ein fester Termin ist dafür bereits seit Jahrzehnten der 1. Mai. In diesem Jahr beteiligten sich bei den Heimatkundlern nicht nur die Hobbygärtner mit dem Stauden- und Pflanzenmarkt sowie die Freunde alter Traktoren und Arbeitsgeräte. Die Feuerwehr sorgte einmal mehr für das leibliche Wohl. Und erstmals waren die Familienforscher dabei. Der Termin der Eröffnung fiel in diesem Jahr zudem auf ein Wochenende, sodass die Veranstaltung auf zwei Tage erweitert werden konnte.
So gab es im „Alten Rathaus“ und drum herum viel aus dem ländlichen Dorfleben, und so lautet auch der Titel der Chronikkreis-Ausstellung. Früh bereits waren Hobbygärtner auf den Beinen, um als Händler oder Käufer beim Pflanzenmarkt dabei zu sein. Der Zustrom ließ nur vorübergehend etwas nach, als die Feuerwehr den Maibaum der Dorfgemeinschaft aufstellte – musikalisch begleitet vom örtlichen Spielmannszug.
Zum offiziellen Auftakt der Veranstaltungsreihe hatten sich viele Gäste eingefunden. Doris Wolken, Leiterin des Chronikkreises, hieß unter anderem Bürgermeister Gerhard Böhling und den Ratsvorsitzenden Gerhard Ratzel willkommen. Böhling lobte die Aktiven des Ortes für die ehrenamtliche Arbeit und das beeindruckende Ergebnis. Er stellte auch die gute Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Schortens heraus – und dankte für die Unterstützung aus Sillenstede beim Aufbau des Archivs.
Dann wandten sich offizielle Gäste und Besucher der Ausstellung zu. Ein Gast schien mit einem alten Melkerfahrrad gekommen zu sein. Dieses Fahr- und Transportmittel faszinierte besonders Gerhard Ratzel. Die vielen Bilder, Urkunden und Aufzeichnungen sowie weitere Exponate erzählten aus dem ländlichen Dorfleben in früheren Jahrzehnten, in denen der Ort stark auf die Versorgung der Landwirtschaft und die Vermarktung ihrer Produkte eingestellt war. Die Ausstellung zeigte aber auch den Wandel besonders in den letzten 30 bis 40 Jahren, in denen sich Sillenstede von einem alten Dorf in eine lebendige und liebenswerte Ortschaft verwandelt hat, die heute ein beliebter Wohnplatz ist und gerne als das „Dorf im Sonnenschein“ bezeichnet wird.
Draußen setzte sich der Blick in die Vergangenheit fort. Ein Blickfang waren alte Zugmaschinen und Trecker – eingerahmt von Arbeitsgeräten und Maschinen, die vor 50 und mehr Jahren hoch im Kurs standen. Vor der Motorisierung hatten die Pferde die meiste Arbeit in der Landwirtschaft zu erledigen. Wie ihr Einsatz erfolgte, zeigten jetzt Hinrich und Mona Neumann mit zwei geduldigen Tieren.
Nach einem Rundgang ließen sich die Besucher in der Cafeteria der Feuerwehr nieder, und auch die Ausstellung der Ausrüstung und Fahrzeuge der Brandschützer stieß auf reges Interesse. Der guten Stimmung konnte der Regen am Nachmittag keinen Abbruch tun. Die Beiträge im alten Schulhaus wurden am Sonntag fortgesetzt und fanden guten Zuspruch.
Das galt auch für den Beitrag der Familienforscher. Viele Angehörige aus alteingessenen Familien und andere Forscher auf diesem Gebiet dem gesamten Jeverland und der weiteren Umgebung fanden den Weg hierher und sahen in den Unterlagen der „Ahnenforscher“ auch Aufzeichnungen über die Vorfahren, die in der Ausstellung zum Teil bereits im Bild vorgestellt wurden. Mehr als 500 Besucher haben an beiden Tagen am Geschehen teilgenommen – alle Aktiven waren am Ende zufrieden.
Bilder von Olaf Runge